Zahlen Online Poker Spieler Steuern?

Es ist eine Frage, die jeden erfolgreichen Poker-Spieler bewegt. Müssen die Gewinne aus dem Spiel in Deutschland versteuert werden? Es hat dazu in der Vergangenheit die unterschiedlichsten Verlautbarungen gegeben. Wir wollen ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Wir beantworten ihnen die Frage – Zahlen Online Poker Spieler Steuern?

Pokergewinne sind nach deutschem Recht steuerpflichtig

Die Frage kann direkt mit einem „Ja“ beantwortet werden, obwohl die Angelegenheit im Detail dann doch einige Schlupflöcher offenlässt. Richtig ist, dass der 31. Oktober 2012 im negativen Sinne in deutsche Poker-Geschichte eingegangen ist. Bis dahin hat Poker als reines Glücksspiel gegolten, ähnlich wie die Spielbanken, Online Casinos wie zum Beispiel https://www.casino777.ch/ oder die Lotterien. Glückspiel-Gewinne sind in Deutschland generell steuerfrei, unabhängig von deren Höhe.

An besagtem 31. Oktober 2012 hat nun aber das Finanzgericht Köln entschieden, dass die Pokergewinne als Einkommen gezählt werden können. Sie unterliegen der allgemeinen Steuerpflicht. Das Urteil war damals ein schwerer Schlag für die Poker-Gemeinde in Deutschland. In Österreich und der Schweiz sieht das anders aus.

Eigenes Können steht über dem Glück

Die Richter am Kölner Finanzgericht haben in ihrer Begründung angegeben, dass beim Poker nicht allein das Glück entscheidend ist. Die Spieler am Tisch können den Verlauf der Pokerrunden mit Geschick und Strategie beeinflussen. Entscheidend für den Gewinn seien insbesondere psychologische und analytische Fähigkeiten der Spieler. Daraus lasse sich eine allgemeine Steuerpflicht ableiten, sofern daraus ein dauerhaftes und stetiges Einkommen generiert wird.

Das Urteil wurde vom damals beklagten Pokerspiele vor dem Bundesfinanzhof angefochten, vom BFH aber letztlich bestätigt.

Profis werden belastet, Freizeitspieler nicht

Legt man den Urteilspruch auf die allgemeine Poker-Szene um, wird klar, dass die Profis mit einer Steuerbelastung rechnen müssen, die Freizeitspieler aber eher nicht. Wer ab und an etwas pokert und dabei Geld gewinnt, wird von seinem Finanzamt sicherlich nicht behelligt. Bestreiten Sie jedoch ihren Lebensunterhalt mit dem Pokerspiel, greift ihnen die Finanzbehörde in die Tasche.

Die Auswirkungen auf die Online Poker Spieler

Die grundsätzliche Steuerpflicht für die Poker-Gewinne gilt nicht nur für die Einkommen, die Sie in den Spielbanken (bei Turnieren oder an den Cash-Game Tischen) erspielen, sondern natürlich auch für das Online-Spiel. Fakt ist aber, dass die Kontrollen an dieser Stelle für die staatlichen Stellen deutlich schwieriger sind. Vorsicht ist aber angesagt.

Streit um die Umsatzsteuer beigelegt

Die Richter am Finanzgericht Münster haben ihre Kölner Kollegen sogar noch übertroffen. Laut den Münsteraner muss auf die Pokererträge zusätzlich sogar noch die Umsatzsteuer bezahlt werden. Diese Ansicht hatte jedoch vor dem Bundesfinanzhof keinen Abstand. Das Urteil wurde gekippt. Der BFH begründet seine Entscheidung damit, dass die Spieler beim Poker keinen festgeschriebenen Betrag erhalten, sondern dass die Auszahlungen wettbewerbsabhängig sind. Von einem tatsächlichen Umsatz im wirtschaftlichen Sinne kann also nicht gesprochen werden.

Unser Tipp für die Online Poker Spieler

Unser Tipp an Online Poker Spieler ist, sorgen Sie vor. Bewahren Sie sich immer alle Belege ihrer Poker-Aktivitäten auf. Gemeint sind damit vorrangig die Einzahlungen und Auszahlungen beim Pokeranbieter. Des Weiteren sollten Sie in regelmäßigen Abständen einen Ausdruck ihrer Spiel-Historie vornehmen.

Wichtig ist, dass Sie beim Übergang vom Freizeit- zum Profispieler die richtigen Schlüsse ziehen. Wer ab und an pokert und dazu noch einer regelten Arbeit nachgeht, dürfte nicht als Pokerprofi eingestuft werden, wobei auch die Nebeneinkommen unter Umständen steuerpflichtig sein können.

Unser Fazit zur Frage: Zahlen Online Poker Spieler Steuern?

Die Frage – Zahlen Online Poker Spieler Steuern – kann im Fazit nochmals klar mit „Ja“ beantwortet werden, zumindest auf die professionelleren Spieler bezogen. Laut deutscher Rechtsprechung werden die Einkommens- und Gewerbesteuer fällig. Hinsichtlich der Umsatzsteuer kann indes Entwarnung gegeben werden.

FAQs – häufig gestellte Fragen zum Thema

Folgend haben wir ihnen nochmals die wichtigsten Details zur Frage – Zahlen Online Poker Spieler Steuern – zusammengefasst.

Kann das Finanzamt sehen, ob ich beim Poker oder im Casino gewonnen habe?

Nein. Wer sich zum Beispiel bei einem Online Glücksspielanbieter registriert, der gleichzeitig Casinospiele, Poker-Tische und/oder Sportwetten anbietet, genießt indirekt nochmals einen gewissen Schutz. Selbst wenn hohe Auszahlungen auf ihrem Konto eingehen, kann nicht nachvollzogen werden, welche Spiele Sie genutzt haben.

Wenn ich Steuern bezahle, kann ich dann meine Poker-Verluste gegenrechnen?

Genau dies ist die Gretchenfrage. Wird Poker als gewerblich eingestuft, so müssten im Umkehrschluss die Aufwendungen (Buy-Ins, Verluste) absetzbar sein. Hierzu gibt’s in Deutschland aber tatsächlich noch eine abschließende Rechtsprechung.

Sollte ich meine Poker-Einkünfte in meiner Steuererklärung angeben?

Ja und nein. Freizeitspieler raten wir, kleine Einkünfte als Glücksspielgewinne in der Steuererklärung zu vernachlässigen. Es ist aber wie beschrieben empfehlenswert, dass sich Sie sich für den Fall der Fälle alle Belege der Zahlungen aufheben, um im Ernstfall nicht unvorbereitet zu sein. Für die professionellen Pokerspieler heißt es indes – ehrlich währt am längsten. Geben Sie ihr Einkommen wahrheitsgemäß an.