Die Lage in der Schweiz: Sind Poker, Slots und Casino-Spiele erlaubt?

by | Dez 14, 2022

In vielen europäischen Ländern wird aktuell eine Reformierung des Glücksspiels vorgenommen. Immer mehr Regierungen erlauben digitale Spielhallen, allerdings verbunden mit strikten Regeln. Gemessen daran, wie viele Gambler mit groer Freude im Casino777 Schweiz spielen, stellt sich natürlich die Frage, wie es mit der Gesetzgebung in der Schweiz aussieht.

Glücklicherweise ist die Regierung auch hier der Ansicht, dass Online-Gambling nicht verboten werden muss. Verglichen mit Ländern wie Deutschland sind die Schweizer aber eindeutig strenger. Nachfolgend gibt es einen kleinen Überblick, was erlaubt und was verboten ist.

Spaß am Tisch: Ist Poker im Netz erlaubt?

Glück für die Schweizer, das Angebot von Online-Poker ist mit dem geltenden Gesetz vereinbar. Voraussetzung dafür ist, dass es sich beim Anbieter um ein lokales Schweizer Casino handelt. Die niedergelassenen Spielbanken des Landes haben seit 2019 die Möglichkeit, Lizenzen für den Betrieb virtueller Casinos zu erhalten. Vergeben wurden sie bereits an die Casinos Luzern, Baden, Pfäffikon, Interlaken, Bern, Davos, Lugano und Meyrin.

Es ist zu erwarten, dass weitere nationale Spielbanken nachziehen werden. Schlechte Karten haben hingegen internationale Anbieter, Stand 2022 haben sie keine Chance auf eine Casino-Lizenz in der Schweiz. Tatsächlich nutzt das Land sogar Netzsperren, um den Zugriff durch diese Bürger zu verhindern. Durch VPNs nutzen diese Sperren aber nicht viel und so wird die Regierung immer wieder kritisiert.

Die Einschränkung für legale und seriöse Anbieter wird auch aus dem Ausland mit Skepsis betrachtet. Es gibt erste Gerüchte, dass die Schweiz die Regelungen lockern könnte. Grundsätzlich lässt sich die Frage nach der Zulässigkeit von Online-Poker in der Schweiz, aber mit einem klaren Ja beantworten.

Dürfen Schweizer private Pokerturniere veranstalten?

Seit 2010 war es den Bürgern der Schweiz verboten, Pokerturniere außerhalb von Casinos abzuhalten oder zu besuchen. Mit dem neuen jetzt gültigen Geldspielgesetz von 2019 wurden die Regeln wieder gelockert. Nun ist es gestattet, nach Bewilligung durch den Kanton, kleinere Turniere zu organisieren.

Voraussetzung ist, dass das Startgeld nicht über 200 Franken liegt. Große Poker-Turniere dürfen ausschließlich von einer der 21 staatlichen Spielbanken in der Schweiz durchgeführt werden. Die Teilnahme kann online oder direkt vor Ort erfolgen.

Sportwetten im Internet: Dürfen die Schweizer tippen?

Grundsätzlich sind Sportwetten in der Schweiz erlaubt, selbst die in Deutschland verbotenen Livewetten sind möglich. Veranstaltet werden dürfen sie aber nur von der Lotterie Romande oder von Swisslos. Generelle Sportwetten dürfen von allen Buchmachern angeboten werden, die eine Lizenz in der Schweiz haben. Voraussetzung für den Erhalt dieser Konzession ist der Sitz des Unternehmens in der Schweiz.

Für den Sportwettenmarkt bedeutete der Geldspielvertrag von 2019 nichts Gutes, zahlreiche Anbieter wurden einfach ausgeschlossen. Sie sind nur noch über VPN erreichbar und stehen auf der sogenannten Blacklist der Schweiz.

Roulette und Blackjack: Wo dürfen Schweizer am Tisch zocken?

Neben Poker gehören Blackjack und Roulette zu den beliebtesten Tischspielen eines Casinos. Aber wo dürfen sie gezockt werden? In Deutschland hat der dortige Glücksspielstaatsvertrag festgelegt, dass Online-Casinos keinerlei Tischspiele oder gar Live-Spiele anbieten dürfen. Die Schweiz entschied sich anders. Auch digitales Roulette oder Blackjack sind zulässig, sofern als Anbieter eine der staatlichen Schweizer Spielbanken fungiert.

Das bedeutet, dass die Art der Spieldurchführung keine Rolle spielt. Wenn das Casino in Bern etwa ein virtuelles Roulette-Live-Spiel startet, dürfen Schweizer Nutzer offiziell daran teilnehmen. Verboten ist hingegen die Teilnahme bei Anbietern ohne Schweizer Lizenz. Die meisten von ihnen sind aufgrund von Netzsperren nicht erreichbar.

Auch wenn sich der Gambler selbst nicht vor juristischen Konsequenzen fürchten muss, ist das Spiel bei ausländischen Casinos eine rechtliche Grauzone. Im Falle eines vollständigen Geldverlusts gibt es keine Option, dagegen vorzugehen. Kommt es zu Zwischenfällen im Schweizer Casino, können Betroffene Hilfe bei den Behörden suchen.

Private Geldspiele, ist es erlaubt?

Beim Geburtstag des Onkels eine Runde Bingo gegen Einsatz spielen oder eine Sportwette unter Freunden? Geldspiele im privaten Kreis sind in der Schweiz nicht grundsätzlich verboten. Zu den Voraussetzungen gehört, dass keine gewerbsmäßige Spieltätigkeit vorherrscht. Außerdem dürfen die Wetten oder Spiele nicht öffentlichkeitswirksam bekannt gegeben werden.

Mitspielen darf nur eine geringe Anzahl an Spielern. Eine kleine Geburtstagsgesellschaft mit 50 Personen ist zulässig, eine ganze Straße mit über 1.000 Personen nicht. Spieler dürfen ausschließlich Kosten für den Einsatz aufbringen müssen, alle anderen Gebühren sind verboten. Der Spielgewinn darf maximal die Summe aller Einsätze betragen, es darf keine Bereicherung des Veranstalters stattfinden. Der RTP muss bei privaten Geldspielen also bei 100 % liegen.

Slots und Automaten dürfen in der Schweiz auch online genutzt werden

Spielbanken sind in zwei Bereiche aufgeteilt, das kleine Spiel (Slots) und das große Spiel (Roulette, Blackjack und Co.). Insbesondere Automatenspiele haben in den vergangenen Jahren stark an Beliebtheit gewonnen und dürfen in der Schweiz in jeder Spielbank gezockt werden. Auch hier ist, bei einer erweiterten Lizenz, ein Online-Angebot zulässig.

Die 21 staatlichen Spielbanken der Schweiz haben theoretisch alle die Möglichkeit, eine solche Lizenz zu erhalten. Sie ermächtigt automatisch zur Bereitstellung von Online-Slots. Die in der Schweiz zuständige Aufsichtsbehörde überprüft vor und nach der Lizenzerteilung, ob das digitale Glücksspiel sicher und seriös abläuft.

Nachweise müssen dabei vorwiegend in folgenden Bereichen gebracht werden:

  • Transaktionsverschlüsselung bei Ein- und Auszahlungen
  • Auszahlungsmöglichkeiten (vorhandenes Kapital)
  • Einstellungen und Manipulierbarkeit von Spielautomaten
  • RTP und Auszahlungsquote des Automaten
  • Einhaltung der DSGVO

Warnung vor der Steuer: Spielgewinne müssen versteuert werden

Das neue Schweizer Geldspielgesetz bringt nicht nur mehr Online-Möglichkeiten mit sich, sondern regelt auch das Thema Versteuerung von Gewinnen eindeutig. Anders als beispielsweise in Deutschland zahlen Gewinner in der Schweiz auf jeden Gewinn Steuern.

Lediglich beim stationären Spiel in einer Spielbank der Schweiz bleibt der Gewinn steuerfrei, sofern er unter einer Million Franken liegt. Beträge darüber müssen über die Verrechnungssteuer versteuert werden.

Fazit: Schweiz setzt auf sicheres Glücksspiel

Die Schweiz macht Online-Glücksspiel problemlos möglich, versperrt ausländischen Anbietern jedoch den Markt. Das hat viel Kritik mitgebracht, zukünftig wäre an eine Änderung zu denken. Ziel des Glücksspielgesetzes war aber nicht primär eine Einschränkung für die Spieler selbst, sondern ein interkantonales Präventionsprogramm. Es dient dazu, die Entwicklung einer Spielsucht möglichst umfassend zu verhindern.

So gehören Beratungsangebote heute dazu, die Spielbanken halten Adressen und Kontaktdaten von Suchtberatungsstellen für Gambler bereit. Ein Ziel, das auch andere Länder wie Deutschland und Österreich haben und entsprechende Maßnahmen ergreifen.