Texas Holdem Poker – Die Regeln für Einsteiger

by | Jul 31, 2018

Unter dem Begriff Texas Holdem Poker wurde eine einfache Variante des allseits beliebten Kartenspiels Poker bekannt. Texas Holdem Poker gehört zu den Variationen, die am häufigsten gespielt wird, was in erster Linie damit zu tun hat, dass sie so leicht zu erlernen ist. Hier findet der Spieler die mitunter leichtesten Regeln aller Poker-Varianten vor und hat so die Möglichkeit, schnell und leicht in das Spiel einzusteigen und sein Glück zu versuchen. Auch bei Turnieren wird Texas Holdem Poker vorrangig gespielt, weil es einfach die gängigste Version aller Spieler ist. Es gibt keinen Pokerspieler, der Texas Holdem nicht kann.

Texas Hold’em ist wohl die populärste Pokervariante. Von allen Pokervarianten ist es das strategischste Spiel, obwohl die Regeln sehr einfach sind.

Was Sie für das Spiel brauchen

52 Karten mit 13 Werten in 4 Farben
Chips

Anzahl an Spielern:

2-10

Werte von Karten:

Die niedrigste Karte ist die Zwei. Darauf folgen 3 bis 10, J (Jack, Bube), Q (Queen, Dame), K (King, König), A (Ace, Ass).

Kartenkombinationen:

  1. Höchste Karte A8732 (High Card) – Keine der Unteren Kombinationen.
  2. Ein Paar AAJ42 (One Pair) – zwei Karten mit demselben Wert.
  3. Zwei Paare AATT2(Two Pair) – zwei Paare.
  4. Drilling KKK42(Three of a Kind) – drei Karten gleichen Wertes.
  5. Straße 56789 – fünf Karten in einer Reihe.
  6. Flush QT752– fünf Karten einer Farbe.
  7. Fullhouse JJJ99– ein Drilling und ein Paar.
  8. Vierling QQQQ7 (Four of a Kind, Quads) – Vier Karten des selben Wertes.
  9. Straight Flush 56789 – Straße in einer Farbe.
  10. Royal Flush TJQKA – ein A high Straight Flush

Bei Texas Holdem Poker liegen in der Mitte des Tisches fünf Karten, die nach und nach für jeden Spieler sichtbar werden. Auf der Hand eines jeden Spielers befinden sich zwei Karten, die nur für ihn selbst einsehbar sind. Mit diesen zwei Karten und den fünf offenen Karten auf dem Tisch bildet er ein Blatt, welches maximal aus fünf Karten bestehen darf. Der Spieler, der das beste Blatt hat, gewinnt die Runde.

Doch zu allererst muss ein Dealer bestimmt werden. Dieser hat die Aufgabe, Karten zu mischen und an die Mitspieler auszuteilen. Auch das Aufdecken der Karten in der Mitte des Tisches gehört zu seinem Aufgabenbereich. Bei privaten Spielern übernimmt das einer der Mitspieler, wobei die Rolle des Dealers von Runde zu Runde wechselt, sodass jeder Teilnehmer aktiv am Spielgeschehen teilnehmen kann. Um den Dealer in der ersten Spielrunde zu ermitteln, wird jeweils eine Karte an jeden Mitspieler ausgegeben. Der Spieler mit der höchsten Wertigkeit ist der Dealer. Casinos stellen ihre eigenen Dealer, die vom Haus angestellt sind. Die Position des Dealers lässt sich auf dem Tisch optisch mit einem Dealer-Button darstellen.

Die unterschiedlichen Einsätze im Texas Holdem Poker

Im Texas Holdem Poker haben die Spieler die Möglichkeit, vier verschiedene Einsatzarten zu spielen. Diese werden natürlich vor jedem Spiel festgelegt und auch im Online-Poker sieht der Spieler vorher, welcher Einsatz an dem Tisch seiner Wahl gespielt wird. Die vier Einsätze lassen sich wie folgt unterteilen:

  • No Limit (NLHE): Hier kann der Spieler alles einsetzen, was sein Stack hergibt. Ausschließlich das Minimum der Einsätze ist festgelegt. Ein Minimum-Bet, also der Mindestwetteinsatz, muss bei einem Raise, also einer Erhöhung, mindestens verdoppelt werden.
  • Pot Limit (PLHE): Bei diesem Limit darf maximal der Betrag ins Spiel gebracht werden, der sich aktuell im Pot befindet.
  • Split Limit: Diese Variante ist eine Mischung aus mehreren Limits. Das Lower Limit spielt in den ersten zwei Runden eine tragende Rolle. Bis hier hin darf in diesen Runden geboten werden. Danach geht es um das Higher Limit. Das Lower Limit liegt zum Beispiel bei einem Small Blind von 5 Euro und einem Big Blind von 10 Euro bei 10 Euro. Das Higher limit ist dann in der Regel 20 Euro wert. Pro Runde lässt sich der Einsatz eines jeden Spielers maximal dreimal erhöhen.
  • Fixed Limit (LHE): Diese Variante des Limits ist die sicherste, gerade für Anfänger. Sie ist dem Split Limit nicht unähnlich, allerdings liegt der Einsatz in den ersten zwei Runden bei einem Big Blind und in den letzten zwei Runden zwei Big Blinds. Auch die Erhöhungen sind in ihrer maximalen Zahl begrenzt, sodass hier kein Anfänger Gefahr läuft, seinen gesamten Stack auf einmal zu verlieren.

Die Regeln für Texas Holdem Poker, nach der Ausgabe der Karten

Wenn jeder Spieler seine beiden Karten erhalten hat und der Big Blind und der Small Blind gesetzt sind, hat jeder Mitspieler die folgenden Möglichkeiten.

  • Call
  • Raise
  • Fold

Er kann also den Mindesteinsatz bestätigen, das heißt ihn callen. Er kann ihn aber auch erhöhen, das heißt ihn raisen. Oder er nimmt seine Karten ungenutzt aus dem Spiel, das heißt zu folden. Diesen Schritt geht ein Spieler nur dann, wenn die Wertigkeit seiner Karten sehr gering ist und er sich nicht am Pot beteiligen möchte.

Der zu Beginn der Runde gesetzte Small Blind muss nicht erhöht werden, solange kein anderer Spieler seinen Einsatz raised. Das heißt, dass der Spieler, der im Small Blind sitzt, diesen nur auf die Wertigkeit des Big Blinds auffüllen muss, wenn er seine Karten weiterhin im Spiel behalten möchte. Möchte er dies nicht, hat der die Möglichkeit, zu folden, also seine Karten wegzulegen. Das bedeutet aber auch, dass sein Small Blind weiterhin im Pot bleibt, ihm also nicht wieder gutgeschrieben wird.

Die erste Setzrunde ich beendet, wenn alle Spieler, die sich am Pot beteiligen wollen, die gleiche Summe eingezahlt haben. Nun legt der Dealer die ersten drei Karten offen in die Mitte des Tisches. Das ist der Flop. Nun ist der Spieler, welcher sich linkerhand des Dealers befindet an der Reihe. Folgende Möglichkeiten hat er:

  • Check
  • Bet
  • Fold

Also kann er ohne einen Einsatz zu setzen checken. Er möchte seine Karten im Spiel behalten, aber keinen Einsatz tätigen. Checken auch alle anderen Mitspieler, wird die nächste Karte offengelegt. Setzt jedoch ein Spieler einen Betrag ein, welcher mindestens dem Mindesteinsatz entsprechen muss, müssen alle anderen Spieler entweder mitgehen, also einen Bet tätigen, oder folden, das heißt ihre Karten aus dem Spiel nehmen.

Ist dies geschehen und haben alle Spieler den gleichen Betrag in den Pot gesteckt, folgt die zweite Runde. Die vierte Karte wird durch den Dealer offengelegt, dies ist der Turn. Im Anschluss folgen die gleichen Optionen, wie eben beschrieben.

Ist auch diese Setzrunde beendet, legt der Dealer die fünfte und letzte Karte in die Mitte des Tisches, natürlich auch offen und für alle Spieler sichtbar. Dies ist der sogenannte River. Mit ihm sind nun alle Community Cards in der Mitte des Tisches offengelegt. Jeder Spieler, der jetzt noch entweder checked oder raised muss nach Beendigung dieser Runde seine Karten, die er auf der Hand hat, offenlegen. Der Spieler, der das höchste Bild hat, gewinnt den Pot und die nächste Runde beginnt. Die Position des Dealers und auch der Big und Small Blind werden im Uhrzeigersinn einen Spieler weitergegeben.

Der Spiel Ablauf Schritt für Schritt:

Der Anfang:

Am Anfang des Spiels wird der Dealer ausgelost. Jedem Spieler wird eine Karte mit dem Bild nach oben ausgeteilt. Der Spieler mit der höchsten Karte beginnt mit dem austeilen (in offiziellen Kasinos teilt ein Dealer aus, der nicht spielt). Der Dealer wird oft auch Button genannt, aufgrund des weißen Chips, der diese Position kennzeichnet. Der Button wird jede Runde um einen Platz nach links geschoben.

Blinds – blinde Wetten

In Texas Hold’em müssen zwei Spieler pflichtgemäß blind wetten. Der Small Blind ist die Hälfte der Grundwette und muss vom ersten Spieler zur Linken des Dealers bezahlt werden. Der Big Blind gleicht dem Wert der Grundwette und muss vom zweiten Spieler zur Linken des Dealers bezahlt werden.

Beim Spiel zu zweit ist der Dealer der Small Blind und der andere Spieler der Big Blind.

Wetten

Das Wetten findet in Texas Hold’em in vier Runden statt (preflop, flop, turn, river). In jeder Runde werden zunächst die Karten ausgeteilt, oder Gemeinkarten auf den Tisch umgedreht. Falls ein Spieler wettet und keiner die Wette begleicht, gewinnt dieser Spieler.

Spielbeginn (preflop, 1. Wettrunde)

Jeder Spieler erhält zwei Karten, die er niemandem Zeigt – hole cards. Als erster ist der Spieler nach dem Big Blind an der Reihe, also der dritte Spieler nach dem Dealer. Danach folgen alle anderen Spieler nacheinander. Sie können eine der folgenden Möglichkeiten wählen:

  1. Begleichung der Wette (call).
  2. Erhöhung der Wette (raise).
  3. Wegwerfen der Karten (fold).

Die Spieler können nicht am Spiel teilnehmen, wenn sie nicht zumindest callen. Sobald einer von ihnen nicht die entsprechende Anzahl an Chips ins Spiel gibt, muss er seine Karten wegwerfen. (Der Spieler im Big Blind hat bereits die Grundwette bezahlt. Falls vor ihm also niemand raist, kann er die Aktion „check“ wählen – also nichts tun).

Flop (2. Wettrunde)

Der Dealer teilt drei Karten mit dem Bild nach oben auf den Tisch aus. Jeder Spieler kann also nun diese Karten sehen, zusammen mit denen, die er bereits auf der Hand hält. All diese Karten kann er zur Zusammensetzung seiner Kombination benutzen.

Als erstes wettet der Spieler zur Linken des Buttons. Beim Wetten gelten dieselben Regeln wie in der vorigen Runde. Falls keiner wettet, kann man lediglich checken. Eine Wette kann man begleichen (call), oder erhöhen (raise) oder die Karten wegwerfen (fold).

Die kleinste mögliche Wette ist der Big Blind. Das minimale Raise ist der Wert der Wette oder des Raise.

Turn (3. Wettrunde)

Der Dealer teilt eine weitere Gemeinkarte aus, den Turn. Es gelten dieselben Regeln wie zuvor.

River (4. Wettrunde)

Der Dealer teilt die fünfte und letzte Gemeinkarte aus, den River. Es gelten dieselben Regeln wie zuvor. Falls nun mehr als ein Spieler verbleibt, müssen die Spieler ihre Karten zeigen (showdown) und ihre besten fünf-Karten Kombinationen vergleichen.

Der Spieler mit der höchsten Kombination gewinnt die Chips im Spiel (den Pot). Falls die Kombinationen gleich sind, wird der Pot gleichmäßig aufgeteilt (split).

Varianten des Texas Hold’em Pokers

Limit Texas Hold´em

Eine Variante, bei der die einzelne Wette festgelegt ist (limit), genauso wie die maximale Anzahl an Erhöhungen der Wetten in einer Runde (4). Auf dem Turn und River ist das Limit zweimal so hoch.

No Limit Texas Hold´em (NLH)

Die üblichste Variante des Poker, bei der weder die maximale Wette, noch die Anzahl der Wetten festgelegt ist. Bei dieser Variante ist eine sogenannte „all in“ Wette möglich, also die Wette aller Chips. Dabei gelten einige Regeln:

  1. Der Spieler, der all in ist, kann nicht weiter wetten.
  2. Der Spieler, der all in ist, spielt nur um so viel Geld, wie er selber gewettet hat. Die anderen können das Spiel fortführen und in einen zweiten Pot wetten (Side pot), welchen der Spieler, der all in ist, nicht gewinnen kann.
  3. Falls ein Spieler all in geht, und der Wert der Erhöhung nicht dem Zweifachen der vorherigen Wette entspricht, handelt es sich nicht um ein Raise. Die darauffolgenden Spieler können also nicht re-raisen.